Ivana Sajkon näytelmä esittää rakkauden yhtenä vastarinnan muotona. Kahden henkilön romanttinen tapaaminen rinnastetaan historiallisten kansannousujen kanssa. Poiketen monista muista, tämä teos ei viihteellistä vallankumouksellisuutta, vaan tarjoaa kaleidoskooppimaisen lähtökohdan intohimon, epätoivon ja kapinaan ryhtymisen tarkastelulle. Kroatialainen Ivana Sajko on lahjakas näytelmäkirjailija, ainutlaatuinen ääni uuden eurooppalaisen näytelmäkirjallisuuden kentällä.
Davide Giovanzana
Synopsis
"Halusin kirjoittaa rakkaudesta vakuuttuneena aiheen kumouksellisuudesta yhtä lailla taiteellisesti kuin poliittisestikin. Rakkaus on ulkopuolinen kaikesta, yhteiskuntajärjestelmien, talouden, sanojen ulkopuolella. Mielestäni rakkauden tarina on aina tarina rakkauden puutteesta. Muuten siitä kirjoittamisesta seuraisi kitshiä tai moraalisaarna.
Halusin kirjoittaa rakkaudesta – en uskonnollisesti tai melodramaattisesti, vaan jonain sellaisena, joka syntyy, kun hylkää sekä hyvin kirjoitetun murhenäytelmän että Pyhän Paavalin kirjeet korinttolaisille. Tämä näytelmä on minun yritykseni."
Ivana Sajko
Vuosi
2008
Alkukieli
Kroatia
Käännökset
Saksa, italia
Tuotannot
Kantaesitys: Festival steirischer herbst / Wunderbaum, Graz, Itävalta (saksaksi) 2008
Ich und du. Er und sie. Manchmal wir. Manchmal sie. Aber immer dieselben.
Auf der Bühne. Auf der Tanzfläche. Auf der Straße. Auf der zehnten Etage eines
Hochhauses.
Gerade jetzt. Auch viel später noch. Auch schon vorher. In der Erinnerung.
Wir drehen uns um die ausgebrannte Stätte der Katastrophe. Um den Text. Um
mich.
Die Sätze haben scharfe Kanten. So sollen sie auch ausgesprochen werden.
SIE LIEBTEN SICH, ALS WÜRDEN SIE SICH PRÜGELN.
So muss ich anfangen. Als widerfahre das jemandem anderen.
Ich werde es lächelnd aussprechen.
Ruhig. Zurückhaltend. Geduldig.
Großbuchstabe. Interpunktion. Großbuchstabe. Interpunktion.
Großbuchstabe. Interpunktion. UND DANN DAS ENDE.
***
Sie liebten sich, als würden sie sich prügeln.
Danach prahlten sie noch lange mit ihren blauen Flecken und betasteten ihre
Narben.
– Ich habe ihre Zunge aufgegessen.
– Ich habe ihm die Augen ausgekratzt.
– Ich habe ihr die Haare ausgerissen.
– Ich habe ihm sein Trommelfell durchstochen.
– Ich habe ihr den Hals umgedreht.
– Ich habe ihm die Haut abgezogen.
– Ich habe ihr alle Knochen gebrochen.
– Es hat nicht wehgetan.
Sie logen.
Ins Gesicht. In den Spiegel.
Jedes verdammte Wort.
***
Zuerst löschte jemand das Licht.
Dann zogen sie sich aus.
Machten sich in der Dunkelheit breit.
Nach einer Weile sammelten sie sich wieder.
Sie ordneten sich zu zwei Häuflein.
Jeder auf seiner eigenen Seite.
Alles hat ein Ende. Wirklich alles.
***
Sie zogen sich auf ein Sofa mit Blumenmuster zurück. Kletterrosen.
Sie dachten über Worte nach. Schon im Voraus. Auf dem Sofa.
Jeder für sich.
Und die Nacht wurde unerwartet zu einem Spalt.
Der Spalt wurde immer schmaler und schmaler.
Und dann noch schmaler.
Die Sonne grinste ihnen ins Gesicht.
Alle Details wurden sichtbar.
Die Kletterrosen waren rot.
Alles Übrige war schon geschehen.
***
Es hatte am Abend zuvor begonnen. Eine Bar. Eine Disco. Unwichtig. Sie
begegneten sich am Eingang. Er nickte ihr zu. Sie sah ihn nicht. (Sie tat so.) Sie
ging weiter. Sie trafen sich erneut. In der Menge, in der Dunkelheit, im Qualm.
Dann noch einige Male im Vorbeigehen. Neben der Toilette. An der Theke. Sie
trat auf seinen Fuß. Er bestellte einen Drink für sie. Sie trank. Er kam näher. Sie
ordnete ihr Haar. Er kam noch näher. Wie zufällig. Sie lächelte. Die Musik war
zu laut. Sie lasen einander von den Lippen.
Noch ein wenig. Sagte er.
Nur noch dieses Lied. Sagte sie. Nur noch das, und dann gehe ich.
Und dann wollen sie aufbrechen. Und dann möchten sie nicht gehen. Noch
nicht. Noch ein wenig. Und so weiter. Dann gehen sie. Noch einmal auf die
Toilette. Vor den Spiegel. Pinkeln und dann nach Hause. Wie üblich. Doch das
geht niemanden etwas an. Sie werden keine intime Frage beantworten.
– Wenn ich dich frage – wirst du mich anlügen.
– Wenn ich dir antworte – wirst du mir nicht glauben.
– Wenn du mich anlügst – werde ich es nicht wissen.
– Wenn du es nicht weißt – dann kann ich es dir auch gestehen.
– Wenn du es mir gestehst – werde ich denken, dass du mich betrügst.
– Wenn du mir nicht glaubst – dann frag mich doch gar nicht erst.
Sie sind zufällig hier. Das haben sie zumindest behauptet.
Das erste Mal. Nie wieder.
Aber sie gehen ja gleich. Aber noch nicht jetzt.
***
Kurzum.
Sie tanzten. Und tanzten. Und tanzten.
Sie warteten auf ein Wunder. Es passierte Scheiße.
In der Zeitung stand:
AN ALLEM IST DER TUMULT SCHULD.
Mit eben diesen Worten. Kurz und klar:
AN ALLEM.
***
So könnte es beginnen. Wie ein Melodram.
Danach folgten ihre Brüste, offen liegend auf dem Sofa.
Sein besorgter Blick in Richtung Fenster.
Ihre Frage.
Sein Seufzer.
– Ist es schon Donnerstag?
– Es ist Donnerstag.
UND WAS NUN?
Arvostelut
“A quiet and impressive symphony of private and social unhappiness.”
(Michael Tschida, Kleine Zeitung, Austria, 24.10.2008)
“The love between two young people in a disco merges, blurs and plunges into the inhuman brutality of war. But above all, the author succeeds in making it clear that all wars are in consonance, one calls the other, and the world shrinks in space and time, losing itself in the violence of men.”
(Magda Poli, Corriere della Sera, Italy, 27.2.2016
Ivana Sajko
Ivana Sajko (s. 1975) on kroatialaislähtöinen, Berliinissä asuva teatterin, kirjallisuuden ja musiikin monitoimija. Itsemurhapommittajasta kertova monologinäytelmä Žena-bomba julkaistiin alkukielellä kroatiaksi vuonna 2004, ja se on sittemmin ilmestynyt esimerkiksi saksankielisessä näytelmäantologiassa. Hänen palkittu esikoisromaaninsa Rio Bar ilmestyi Saksassa 2008, ja samana vuonna Rose is a rose is a rose is a rose sai kantaesityksensä Itävallan Grazissa maineikkaalla steirisher herbst -festivaalilla. Näytelmä on jatkanut elinkaartaan, sitä on esitetty eri teattereiden tuotantoina mm. Amsterdamissa, Münchenissä, Milanossa ja viimeksi Schauspiel Leipzigissa (2017).
Saksalaisella Verlag der Autorenilla on edustuksessaan Ivana Sajkon kaikki näytelmät, joista viimeisin on Song of the City (Not for You) vuodelta 2020.